Lage / Anreise für Bad Wilsnack in der Prignitz / Brandenburg
Wellnessurlaub im Biosphärenreservat
Auszeit zwischen Elbe und Havel: Sie finden die Kurstadt Bad Wilsnack etwa auf halber Strecke zwischen Hamburg und Berlin im Nordwesten Brandenburgs. Das traditionsreiche Thermalsole- und Moorheilbad liegt unmittelbar am Biosphärenreservat Elbe-Flusslandschaften, nur wenige Kilometer südlich von der Elbstadt Wittenberge.
Ort mit bewegter Geschichte: Das Wahrzeichen der 2.500-Seelen-Gemeinde ist die Wunderblutkirche St. Nikolai. Sie war bis ins 16. Jahrhundert eines der bedeutenden Wallfahrtsziele ihrer Zeit. Über einen Zeitraum von etwa 170 Jahren pilgerten im späten Mittelalter hunderttausende Gläubige nach Wilsnack, um drei blutige Hostien zu sehen, denen Wunderkräfte nachgesagt wurden. Schließlich verbrannte der evangelische Pfarrer des Ortes die Wunderbluthostien, um dem Aberglauben ein Ende zu bereiten. Die Kirche ist heute täglich für die Allgemeinheit geöffnet.
Einen erholsamen Wellnessurlaub - Die heilende Kraft des Moores: Mit Eröffnung der Eisenbahnverbindung zwischen Hamburg und Berlin im Jahr 1846, die auch in Wilsnack Halt machte, wurde der Ort zu einem beliebten Ausflugsziel für Erholung suchende Großstädter. Ende des 19. Jahrhunderts schickte der Förster aus Wilsnack Moorproben des Ortes in einer Heringsdose zur Analyse nach Berlin. Postwendend erhielt die Stadt den Nachweis der heilenden Wirkung des Wilsbacher Moores – besonders für rheumatische Leiden. Wenige Jahre später wurde die Moorbadeanstalt der Stadt als städtische Kureinrichtung eingeweiht, 1929 verlieh das preußische Staatsministerium Wilsnack den Titel „Bad“. Zur Zeit der DDR war Bad Wilsnack eines der größten Moorbäder des Landes, das nach der Wende in eine Kurklinik umgewandelt wurde. Seit 1997 werden zusätzlich die unter der Stadt liegenden Solevorkommen genutzt: Bad Wilsnack ist seit dem Jahr 2003 ein staatlich anerkanntes Thermalsole- und Moorbad.
Kur- und Gradier-Therme Bad Wilsnack: Für Wellnessurlauber ist das Thermalbad der absolute Höhepunkt in Bad Wilsnack. In dem modernen Gebäudekomplex erwarten Sie vier Thermal-Heilwasserbecken mit unterschiedlicher Sole-Konzentration. Im großen Hallenbad entspannen sie bei Wassertemperaturen von 34 bis 36 Grad und einem Solegehalt von 1,5 bis 5 Prozent. Oder Sie schweben in 34 Grad warmem Wasser als würden Sie im Toten Meer treiben: wahlweise bei 12- oder 24-prozentigem Solegehalt. Ein Außenbecken mit Strömungskanal, eine Edelstein-Meditationsgrotte und eine große Sauna-Welt mit acht Themensaunen, zwei Dampfbädern, einem Hamam sowie einem Bistro machen Ihren Wellnessurlaub perfekt.
Lohnende Ausflüge in der näheren Umgebung:
Rühstädt: Geschichtsträchtiger Nachbarort mit eigenem Schloss, zu dem ehemals ein Schlosspark im Renaissance-Stil des 16. Jahrhunderts gehörte. Heute zeugen nur noch ein zehn Meter hoher Sandsteinobelisk sowie ein sehr alter Baumbestand mit einem Riesenmammutbaum und einer Amerikanischen Gleditschie von der ruhmreichen Vergangenheit des Gartens. Darüber hinaus ist der Ort als storchenreichstes Dorf Deutschlands bekannt: In manchen Jahren brüten hier bis zu 40 Storchenpaare. Seit 1996 trägt Rühstädt auch den Titel „Europäisches Storchendorf“. Der Ort fördert die Ansiedlung der treuen Tiere seit über 40 Jahren durch Nisthilfen von bis zu fünf Storchennestern, die auf Dächern angebracht werden. Zu den Höhepunkten des Ortes zählt der „Rühstädter Storchenfeierabend“, wenn zwischen Mai und Mitte August die Störche zur Nachtruhe in ihre Nester einfliegen und von den Jungtieren mit lautem Geklapper begrüßt werden. Das Wahrzeichen des Ortes ist der Wasserturm aus dem Jahr 1883, der einst Schloss, Gutshof und Küchengarten versorgte. Die alte evangelische Dorfkirche beherbergt eine Orgel des brandenburgischer Orgelbauers Joachim Wagner aus dem Jahr 1738.
Flusslandschaft Elbe: Die von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannte Flusslandschaft verläuft entlang der Elbe und besteht aus insgesamt vier Reservaten. Bad Wilsnack mündet an die Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, die sich etwa über 70 Kilometer entlang des östlichen Elbufers zwischen Quitzöbel und dem mecklenburgischen Dömitz langzieht. Das 533,3 Quadratkilometer große Reservat bildet eine einzigartige Kultur- und Naturlandschaft, die von Auwäldern, Grünland, Binnendünen und Mooren geprägt ist. Während der großen Vogelzüge im Frühjahr und Herbst machen hier viele tausend Gänse und Kraniche auf ihrem Weg nach Süden Rast. Interessierte erhalten im Besucherzentrum in Rühstädt ausführliche Informationen zum Biosphärenreservat und zum Paarungs- und Brutverhalten der Weißstörche. Außerdem finden ganzjährig Führungen mit Natur- & Landschaftsexperten der Prignitz statt.
Plattenburg: Zwischen 1319 und 1548 war die mit Wällen und Doppelgräben umgrenzte Plattenburg die Sommerresidenz der Bischöfe von Havelberg. Heute ist sie die älteste, noch erhaltene Wasserburg in ganz Norddeutschland.
Stadt Havelberg: Die als „Insel- und Domstadt im Grünen“ bekannte Siedlung an der Elbmündung der Havel ist eine Reise wert. Zentrum des pittoresken, historischen Ortes ist der Dom zu Havelberg. Die gotisch umgebaute, ehemals romanische Pfeilerbasilika zählt zu den wichtigsten Kunstdenkmälern an der Elbe.
Perleberg: Einst war Perleberg bekannt, weil hier in großen Mengen Schuhputzmittel für das preußische Militär produziert wurde. Die Wurzeln des Ortes lassen sich 3.000 Jahre zurückverfolgen. Im 12. Jahrhundert begannen schließlich Mönche, Handwerker und Kaufleute die Stepenitzinsel zu besiedeln und legten so den Grundstein für die heutige Stadt Perleberg. Das Zentrum der an dem Fluss Stepenitz gelegenen Kreisstadt bildet das denkmalgeschützte Areal aus Großer Markt und Kirchplatz. Die Stadt verfügt über zahlreiche architektonische Sehenswürdigkeiten wie die Pfarrkirche St. Jakobi, das gotische Rathaus, das Wallgebäude oder die über vier Meter hohe Rolandsfigur vor der ehemaligen Bibliothek. Historisch interessierte Besucher der Stadt finden zudem im Heimatmuseum eine informative und vielfältige Sammlung der norddeutschen Ur- und Frühgeschichte.
Wittenberge: Der als „Stadt der Türme“ bekannte Ort ist schon aus der Ferne leicht zu erkennen. Die Silhouette der Stadt prägt neben den Kirchtürmen und dem Wittenberger Rathaus besonders der Uhrenturm des ehemaligen Nähmaschinenwerkes Singer aus dem Jahr 1929. Er ist bis heute die größte freistehende Turmuhr auf dem europäischen Festland und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Neben einem Bummel durch die Altstadt und einer Besichtigung der zahlreichen Türme von Wittenberge, lohnt ein Besuch in der Stadt auch wegen der überregional bedeutsamen Elblandfestspiele, einem internationalen Festival für Operette und heitere Bühnenkunst. Seit 2007 residiert das Festival auf der Elblandbühne, die über 3.500 Sitzplätze verfügt. Das Festival wird auch regelmäßig in den dritten Programmen der ARD übertragen.
Wittstock: Die knapp 15.000 Einwohner zählende Gemeinde ist flächenmäßig die fünftgrößte Stadt Deutschlands. Wittstock hat einen großen historischen Stadtkern und wird von der einzigen noch vollständig erhaltenen Backsteinmauer in Deutschland umgeben. Neben der hübschen Altstadt zählen das im Innern mit Jugendstilelementen gespickte Rathaus, die St.-Marien-Kirche aus dem 13. Jahrhundert und die Bischofsburg an der alten Stadtmauer zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auch das Museum für den Dreißigjährigen Krieg in der alten Bischofsburg ist einen Besuch wert.
Bilder mit freundlicher Genehmigung: Tourismusverband Prignitz e.V./ Prokopy, Markus Tiemann, Michael Richter, Roland Scheikowski, Schormann, Corporate Art, sowie Stadtmarketing Bad Wilsnack / Torsten Engelbrecht.